Essen und Trinken auf Teneriffa

Aufgrund seiner Insellage spielt Fisch auf dem Speiseplan der Tinerfeños eine große Rolle. Als besondere Delikatesse gilt dabei »vieja« (Papageienfisch). Doch auch Fleisch wird gerne und häufig zubereitet. Neben Schweinefleisch und Zicklein kommen häufig Kaninchen und Geflügel in den Topf und auf den Teller. Rindfleisch isst man dagegen seltener.

Die Speisekarte Teneriffas ist selbstverständlich auch von den Einflüssen des spanischen Mutterlandes geprägt. Typisch sind beispielsweise die weit über die Landesgrenzen hinaus bekannten »Tapas«, die meist kostenlos zu einem Getränk gereicht und oftmals im Stehen verzehrt werden.
Zu den beliebtesten »Appetithäppchen« zählen unter anderem stark geräucherter Schinken (jamón serrano), weißer Ziegenkäse (queso blanco), Oliven, frittierte oder marinierte Sardellen (boquerones), Kartoffel-Omelett (tortilla) oder auch marinierte Fleischspießchen (pinchos morunos).

Traditionell werden dazu »mojos«, kalte Saucen, gereicht. Die grüne Soße »mojo verde«, aus Petersilie, Koriander, Peperoni, Knoblauch, Essig, Öl und Salz angerührt, ist dabei etwas milder als die rote »mojo rojo«, die aus Paprika, Chili, Knoblauch, Essig, Öl und Salz angerührt wird.

Eine weitere traditionelle Beilage sind die »papas arrugadas«, die runzeligen Kartoffeln. Diese werden ungeschält so lange gekocht, bis das Wasser verdampft ist. Ihre runzelige Gestalt erhalten sie, indem man sie anschließend auf kleiner Flamme stehen lässt und abschließend bei geschlossenem Deckel in Salz mehrmals gut schwenkt. Sie werden mit der Schale verspeist.

Gofio

Unübertroffen ist allerdings die Süßspeise »bienmesabe«, eine Mandel-Karamell-Creme, die auf deutsch so viel wie »schmeckt mir gut« heißt. Sie wird aus Eigelb, Honig, Mandeln, Rum und Limonen hergestellt und zu Vanilleeis oder -pudding verzehrt.

Hinsichtlich der Getränke gibt es keine wesentlichen Unterschiede zum Festland. Zum Frühstück gibt es Kaffee, zu anderen Mahlzeiten wird Bier oder Wein getrunken. Letzterer ist besonders hervorzuheben, da Teneriffa – vor allem in der Gegend um Icod de los Vinos und bei Tacoronte – über hervorragende Weinanbaugebiete verfügt. Auch Süß- bzw. Dessertweine werden gerne getrunken.

Man sollte unbedingt beachten, dass das Leitungswasser auf Teneriffa in der Regel von minderer Qualität und häufig stark gechlort ist, daher eignet es sich nicht zum Trinken. Allerdings lässt sich Wasser con (mit) oder sin (ohne) Gas, meist auch in 5-Liter-Kanistern, in Supermärkten oder kleineren Läden zu günstigen Preisen erwerben.

Wie in den meisten südeuropäischen Gefilden muss man sich auch auf Teneriffa auf spätere Essenszeiten einstellen. Das Frühstück wird gerne einmal ausgelassen. Nimmt man es doch ein, so fällt es recht klein aus: eine Tasse Kaffee und etwas Weißbrot oder Gebäck. Trotz dieses mageren Einstiegs in den Tag findet das Mittagessen recht spät statt. Zwischen 13 und 16 Uhr setzt man sich zu Tisch – häufig gibt es dann 3 Gänge. Entsprechend spät, selten vor 21 Uhr, isst man auch zu Abend, wiederum oftmals mit 3 Gängen.

In den Touristenzentren hat man sich allerdings inzwischen an die mitteleuropäischen Essgewohnheiten angepasst und bietet Mittag- und Abendessen bereits ab 12 respektive 18 Uhr an.
Da sich hier inzwischen auch zahlreiche Deutsche niedergelassen haben, muss im Zweifelsfall niemand auf heimische Speisen verzichten.