Knigge

Spanier und ihre Art, Nein zu sagen

Das Wort »Nein« ist für einen Spanier viel zu unhöflich. Wenn man jemanden nach dem Weg fragt und dieser antwortet »Das wird schwierig werden«, bedeutet das also soviel wie »Ich habe keine Ahnung«.

»Ist hier noch frei?«

Es gilt die Regel, sich niemals zu einem Fremden an den Tisch zu setzen. Auch die Frage »Ist hier noch frei?« wird nicht gestellt. Normalerweise wartet man im Eingangsbereich, bis man einen Tisch zugewiesen bekommt.

Rechnungen

Das in Deutschland verbreitete getrennte Zahlen in Gaststätten ist in Spanien unüblich. Man legt in der Gruppe zusammen, teilt die Rechnung später untereinander auf oder wechselt sich bei einer Kneipentour mit dem Bezahlen ab. Da dies vor allem in letzterem Fall recht beiläufig geschieht, kann es einem als Neuling leicht passieren, dass die Rechnung beim Verlassen des Lokals stets schon beglichen ist. Man darf sich guten Gewissens eingeladen fühlen, sollte aber versuchen, im Laufe des Abends auch selbst einen Beitrag zu leisten.
Spanische Gäste erwarten bei einem Gegenbesuch in Deutschland eine ähnlich zuvorkommende Gastfreundschaft.

Trinkgeld

Auch wenn im Preis bereits ein kleines Trinkgeld veranschlagt wurde, lässt man einen zusätzlichen Betrag von etwa 5 Prozent beim Zahlen auf dem Tisch liegen. Auch bei Taxifahrten rundet man für gewöhnlich auf.

Einladungen

Eingeladen wird schnell und häufig. Die Einladung nach Hause ist dabei eher unüblich. Meistens trifft man sich in einem Restaurant oder einer Bar, wo man allerdings nicht allzu lange bleibt, sondern schon bald weiter zieht. Ist man neu in einer Gruppe, wird man schnell integriert und wie ein alter Bekannter behandelt. Man darf anschließend jedoch keine tiefere Freundschaft erwarten. Wird man mit dem Satz »Ruf mich mal an« verabschiedet, braucht man dieser Aufforderung nicht allzu schnell nachzukommen.

Oben ohne und andere »individuelle« Kleidungsstile

»Oben ohne« wird in Spanien zwar nicht gern gesehen, an den Stränden der Touristenorte wird es aber meistens geduldet. Für FKK-Freunde gibt es separat ausgewiesene Strände.
Der Besuch von Kirchen in kurzen Hosen und schulterfreien Kleidern ist unangebracht, Gammellook und Strandoutfits sind in Restaurants und Geschäften verpönt. In der Regel sind die Spanier aber höflich genug, um naserümpfend darüber hinwegzusehen.

Elektrizität

Die Steckdosen auf Teneriffa weichen zum Teil von den in Deutschland üblichen ab. Zwar passen kleine deutsche Stecker häufig auch in die kanarischen Steckdosen, allerdings sollte man sich nicht gänzlich darauf verlassen.

Aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen entsprechenden Adapter mitzubringen. Adapter können auch auf Teneriffa erworben werden, in der Regel gehören sie zum festen Sortiment der ferreterias (Eisenwarenläden) oder Elektroläden.

Öffnungszeiten

Aufgrund der für den Süden typischen Siesta ist außerhalb der großen Touristenzentren damit zu rechnen, dass nahezu alle Geschäfte über den frühen Nachmittag geschlossen sind. Die üblichen Öffnungszeiten erstrecken sich für gewöhnlich montags bis freitags von 09:00 Uhr bis 13:00 Uhr und von 16:00 Uhr bis 19:00 Uhr. In den Touristenzentren sind dagegen viele Geschäfte durchgängig bis 21:00 Uhr und zum großen Teil auch sonntags geöffnet.

Die Dauer der Öffnungszeiten variiert dabei in Abhängigkeit von der Jahreszeit. In den Sommermonaten sind einige Geschäfte bis 22:00 Uhr geöffnet.

Banken und Sparkassen sind üblicherweise montags bis freitags von 09:00 bis 14:00 Uhr geöffnet. Von Oktober bis Juni sind sie darüber hinaus donnerstags von 17:00 bis 19:30 Uhr und samstags von 09:00 bis 13:00 Uhr geöffnet.

Die Öffnungszeiten der Post entsprechen denen der Banken und Sparkassen, allerdings sind sie samstags vormittags ganzjährig, aber donnerstags nachmittags nie geöffnet.

Die Apotheken sind üblicherweise von 09:00 bis 13:00 und von 16:00 bis 20:00 Uhr geöffnet. Not- und Wochenenddienste sind wie in Deutschland an den Eingängen der Apotheken und in der Tagespresse verzeichnet.

In größeren Ortschaften finden sich Tankstellen mit einem 24-Stunden-Dienst. Ansonsten kann man von täglichen Öffnungszeiten von 07:00 bis 22:00 Uhr ausgehen.

Kirchen sind wie in Deutschland häufig nur während der Gottesdienste zugänglich. Ausnahmen gibt es bei Kirchen, die von besonderem touristischen Interesse sind.

Einkaufen & Preise

Die Preise für Lebensmittel und Produkte des täglichen Bedarfs entsprechen weitgehend dem Niveau, das man aus Deutschland kennt.

Wie auf den anderen Inseln des Kanarischen Archipels wird auch auf Teneriffa ein verminderter Mehrwertsteuersatz (IGIC) erhoben. Der Normalsatz beträgt 5 Prozent, während sich die Mehrwertsteuer auf dem Festland (IVA) auf 16 Prozent beläuft.

Etwas preiswerter sind zum Teil Parfüms, Spirituosen oder die qualitativ hochwertigen, einheimischen Zigarren.

Die landwirtschaftlichen Produkte Teneriffas sind auf den Märkten ebenfalls etwas günstiger zu erwerben, in der Regel von hoher Qualität und mit etwas Glück auch aus biologischem Anbau.

Trinkwasser

Infolge der intensiven Landwirtschaft, der erheblichen Entwaldung und des boomenden Tourismus steht die Wasserversorgung der Insel unter erheblichem Druck. Der fast wüstengleiche Süden wird überwiegend durch ein Kanalsystem aus dem Norden versorgt.

Das Trinkwassernetz im Norden und den höheren Lagen unterlag jüngst erst Maßnahmen der Verbesserung. Trotzdem empfiehlt es sich, eher das in Plastik- und Glasflaschen abgefüllte Wasser zu kaufen, das in allen Supermärkten sowie zahlreichen Geschäften angeboten wird.

Das meiste Wasser auf der Insel stammt zur Zeit noch aus Stollen und Brunnen. In den porösen Böden kann es sich in großen Mengen ansammeln. Hierzu tragen nicht allein die Regenfälle bei, sondern auch gelegentlicher Schnee und die hohe Luftfeuchtigkeit.

Da der steigende Wasserverbrauch auf Dauer jedoch zu einem sinkenden Grundwasserspiegel führt, läuft die Suche nach weiteren Möglichkeiten auf Hochtouren. Eine geeignete Alternative besteht in den Entsalzungsanlagen für Meerwasser, deren Bedeutung in Zukunft noch stark zunehmen wird.

Warnhinweise

Calima

Der Sandwind aus der Sahara, treibt vor allem in den Sommermonaten sein Unwesen. Er sorgt für hohe Temperaturen über 40 °C und zum Teil für enorme Waldbrandgefahr. Da er meist starke Böen verursacht und die Sicht durch aufgewirbelten Staub und Sand sehr schlecht ist, sollte man währenddessen besonders vorsichtig fahren. Die trockene und sandhaltige Luft kann Hals- und Kopfschmerzen verursachen. Menschen mit Atemproblemen sollten sich während des Sturms nicht im Freien aufhalten.

Gefährliche Brandungen

Die starken Brandungen an den Küsten dürfen nicht unterschätzt werden, da es häufig schwer einzuschätzende Unterströmung gibt. Insbesondere an unbewachten Stränden sollte man daher größte Vorsicht walten lassen. Mittels eines Flaggensystems wird der jeweilige Strandstatus angegeben. Grüne Flaggen signalisieren ruhiges Wasser ohne Strömung und nur geringe Wellenbildung. Schwimmen, Baden und Schnorcheln sind hier gefahrlos möglich. Eine gelbe Flagge ist ein Warnsignal für unruhiges Wasser mit Wellengang und möglichen Strömungen, die auch geübte Schwimmer nicht unterschätzen sollten. Eine rote Flagge bedeutet Gefahr, Baden und Schwimmen sind verboten. Auch eine starke Quallenkonzentration kann zu einem Badeverbot führen. Eine schwarze Flagge bedeutet, dass der Aufenthalt am Strand mit Lebensgefahr verbunden und deshalb verboten ist. Rettungsschwimmer sind hier zum Selbstschutz nicht mehr zu Hilfeleistungen verpflichtet.

Vulkanische Aktivitäten und Erosion

Obwohl der letzte Vulkanausbruch schon einige Jahrzehnte zurückliegt, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Insel noch immer eine vulkanisch aktive Zone ist. Unter der Erde spielen sich permanent Bewegungen ab und es kann schnell zu Steinschlägen kommen. Aus diesem Grund sollte man keinesfalls von den gekennzeichneten Wegen abkommen und sich vorher bei den Informationszentren über den aktuellen Zustand der Wanderwege informieren. Diese sollten auch nicht ohne geeignetes Schuhwerk betreten werden.

Kriminalität

Das Diebstahlrisiko beschränkt sich auf Teneriffa meist auf Autoaufbrüche und Taschendiebstahl und ist vor allem dort hoch, wo sich viele Touristen aufhalten, beispielsweise an Strandparkplätzen, an den Stränden selbst oder auch bei den beliebten Touristenattraktionen. Aus diesem Grund sollte man keine wertvollen Gegenstände unbewacht am Strand oder im Auto lassen, sondern diese stets sicher am Körper tragen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, statt der Originale nur die Kopien wichtiger Dokumente mitzunehmen.

Ein Diebstahl sollte bei der Guardia Civil gemeldet werden. Dort ist auch das Meldeformular erhältlich, das im Heimatland bei der Versicherung eingereicht werden kann. Da Polizisten nur selten über Deutsch- oder Englischkenntnisse verfügen, ist es von Vorteil, sich schon vor dem Urlaub gewisse Grundkenntnisse des Spanischen anzueignen oder ein Wörterbuch mit sich zu führen.

Nützliche Telefonnummern

Vorwahlen

Nach Spanien: 0034

Von Spanien nach

  • Deutschland: 0049
  • Österreich: 0043
  • Schweiz: 0041

Sperrhotline

Möchten Sie Ihre EC-, Kredit-, Krankenkassenkarte oder das Handy sperren lassen, wählen Sie +49 116 116.

Weitere Nützliche Telefonnummern

  • Verkehrspolizei: +34 922 648 500
  • Zivilschutz: +34 922 999 110

Notrufe in Deutschland

Beschreibung
Telefonnummer
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