Die Cañadas
Der Teide liegt inmitten der Landschaft La Caldera de las Cañadas. Dabei handelt es sich um einen gewaltigen Kraterkessel, der einen Durchmesser von 16 Kilometern aufweist und von 500 Meter hohen Kraterwänden eingefasst ist. Es wird angenommen, dass hier einst ein Vulkan in die Höhe ragte, der weitaus größer war als der Teide.
Zur Entstehung der Caldera gibt es unterschiedliche Theorien. Die ältere und inzwischen weniger verbreitetere besagt, dass Eruptionen zur Bildung von Hohlräumen unter dem Vulkan führten, der schließlich in sich zusammenbrach. Übrig blieben allein die Kraterwände. Die inzwischen relativ weit verbreitete und jüngere Theorie besagt, dass die Ausbrüche des Urvulkans zur Ansammlung einer großen Masse von Materialien an seinen Hängen führten. Diese zunehmende Masse verursachte ein Ungleichgewicht, erzeugte so einen gewaltigen Erdrutsch, bewegte sich in dessen Verlauf in Richtung des heutigen Icod de los Vinos und erschuf auf diese Weise die heutige Caldera.
Auf dem Gebiet des ehemaligen Vulkans formierten sich mit der Zeit neue Vulkane, darunter der Pico Viejo und auch der Teide. Weitere Erhebungen in den Cañadas sind die Montaña Blanca (2.748 Meter) und die Montaña Colorada (2.365 Meter) im Osten.
Hier begegnet man einer regelrechten Mondlandschaft, die gekennzeichnet ist durch erstarrte Magmaflüsse, ausgebrannte Schlackefelder und bizarre Felsformationen. Die Gesteine weisen ein breites Farbspektrum von hellgelb über braunrot bis hin zu schwarz auf. Bei Los Azulejos findet sich sogar türkis- und purpurfarbenes Gestein.
Auch wenn eigentlich die gesamte Landschaft absolut spektakulär ist, so gibt es doch einige hervorstechende Besonderheiten, die man unbedingt gesehen haben sollte: folgt man der TF-21 von Los Azulejos nach Norden, gelangt man zu Los Roques de García, Felsen, welchen die Erosion im Laufe der Zeit die sonderbarsten Formen abgerungen hat.
Weiter nördlich gelangt man schließlich zu Tabonal Negro, einem Feld aus vulkanischem Gesteinsglas, Obsidian, das in der Sonne glitzert. Ebenfalls einen Abstecher wert sind die »Huevos del Teide«, die sogenannten Teide-Eier, zu denen man jedoch nur per Fuß gelangt. Dabei handelt es sich um mehr oder weniger runde Felsbrocken von unterschiedlicher Größe, die verstreut in der Landschaft liegen.
Da die Cañadas mit einer fast durchgängigen Höhe von über 2.000 Metern jenseits der Wolkengrenze liegen, herrscht hier so gut wie immer strahlend blauer Himmel. Wegen der intensiven Sonneneinstrahlung in dieser Höhenlage ist unbedingt ein ausreichender Sonnenschutz notwendig.