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Erste Berichte – Griechen & Römer

Schon vor der Ankunft der ersten europäischen Abenteurer waren alle sieben Kanarischen Inseln bewohnt. Man nimmt an, dass die erste Besiedlung der Inseln zwischen dem 5. und 1. Jahrhundert v. Chr. erfolgte. Die Einwanderer kamen vermutlich aus Afrika. Das Worte »Guanche«, das im allgemeinen Sprachgebrauch die Urbevölkerung aller Kanarischen Inseln bezeichnet, bedeutet eigentlich »Mann von Teneriffa«. Es ist noch heute ein Rätsel, wie die Ureinwohner auf die Insel gelangten. Eine Theorie besagt, dass sie mit einfachen Booten von der afrikanischen Küste übersiedelten. Deren hölzerne Überreste müssten allerdings längst verrottet sein, weshalb diese Theorie als nicht beweisbar gilt.

Archäologische Funde legen nahe, dass die Guanchen in einer Stammesstruktur unter einem Häuptling lebten und die Fähigkeit des Einbalsamierens beherrschten. Sie betrieben Ziegenzucht, Fischfang und Landwirtschaft und wohnten in Hütten oder Höhlen. Die Sprache der Ureinwohner hat ihre Spuren noch in einigen wenigen Ausdrücken und Ortsnamen hinterlassen.

Zu Beginn des 1. Jahrhunderts n. Chr. veranlasste König Juba ll. von Mauretanien, ein Freund des Kaisers Augustus, eine Expedition, um die geheimnisvollen Inseln zu erkunden. Der römische Geschichtsschreiber Plinius der Ältere notierte die Berichte dieser Expedition in seiner Enzyklopädie »Naturalis Historia«.

825 wurde Teneriffa von dem irischen Mönch Dicuil erwähnt. Den damaligen Namen »Nivaria« oder »Ninguaria« trug die Insel noch aus der Zeit König Jubas und Plinius'. Das in dem Namen enthaltene »nivis«, das lateinische Wort für »Schnee«, verweist auf den schneebedeckten Teide.
Im 2. Jahrhundert n. Chr. wurden die Kanarischen Inseln vom griechischen Naturforscher Ptolemäus kartigrafiert.

Infolge der alternativen Trans-Sahara-Handelsroute wurden Schifffahrten zu den Kanarischen Inseln immer seltener. Nach dem Untergang des Römischen Reiches gerieten die Kanaren zunehmend in Vergessenheit. Die Ureinwohner konnten so ungestört in ihrer Hirten- und Bauernkultur weiterleben.

Eroberung durch Spanien

Erst im 14. Jahrhundert wurden die Kanarischen Inseln wieder »neu« entdeckt. 1312 erreichte Lancelotto Malocello Lanzarote.

1402 erhielt schließlich Jean de Béthencourt vom kastilischen König Heinrich III. (1360 – 1422) den Auftrag, die Inseln einzunehmen. Teneriffa selbst wurde jedoch erst 1495, knapp 100 Jahre später, als letzte der Kanarischen Inseln von Alonso de Lugo erobert.
In der Folgezeit ließen sich die Spanier auch hier nieder. Die mit Holländern, Franzosen und Engländern ausgetragene Schlacht um die Kanaren war damit aber noch nicht abgeschlossen.

Erst 1797 startete der britische Admiral Nelson den letzten Versuch, Teneriffa zu erobern. Nelson, späterer Sieger über Napoleon in der Schlacht von Trafalgar, verlor dabei seinen rechten Arm.

Während Spanien 1898 seine Kolonien Kuba, Puerto Rico und die Philippinen einbüßen musste, blieben die Kanarischen Inseln dem Land erhalten. 
Für die Guanchen bedeuteten die Jahrhunderte seit der Wiederentdeckung meist den Gang in die Sklaverei.

Im Laufe der Jahrhunderte kam es außerdem wiederholt zu Piratenübergriffen.

Nach der Eroberung

Nach der Eroberung wurde der Großteil der Guanchen versklavt oder mit Spaniern verheiratet. Die ersten Ehen zwischen beiden Bevölkerungsteilen sollen bereits 1496 geschlossen worden sein.

Im 18. Jahrhundert wurde die Insel mehrmals von Vulkanausbrüchen heimgesucht. Pest und Hungersnot erschwerten das Leben der Inselbewohner. Auch Cholera und Pocken forderten viele Menschenleben. Teneriffa erlebte infolgedessen einen ökonomischen Niedergang.

Viele der Inselbewohner wanderten daraufhin aus. Beliebteste Ziele auf der Suche nach einem besseren Leben waren Argentinien, Paraguay, Venezuela, Mexiko und Kuba. Das Museo del Emigrante in Teguise dokumentiert diesen Teil der Inselgeschichte.

Die erste und einzige Universität Teneriffas wurde 1817 in La Laguna gegründet. Fünf Jahre später, 1822, wurde Santa Cruz de Tenerife Hauptstadt des gesamten Kanarischen Archipels.

1852 erklärte schließlich Königin Isabella II. die Kanarischen Inseln zur Freihandelszone. Die gewährten Zollvorteile führten zu einer Belebung der Wirtschaft. Der aus den Larven der Schildlaus gewonnene rote Farbstoff war in jener Zeit der voranschreitenden Industrialisierung von Europas Textilindustrie besonders begehrt.

Als 1872 die Reblausplage allerdings den Weinanbau gefährdete, wurde die Banane zur wichtigsten Exportware. Im Jahr 1880 erfolgte erstmals der Export heimischer Bananen.


Im 20. Jahrhundert

Das 20. Jahrhundert wurde für Teneriffa mit dem Ausbruch des Chinyero 1909 eingeleutet. Dieser dauerte neun Tage an, forderte allerdings keine Todesopfer.

1912 erhielten die Kanarischen Inseln eine örtliche Selbstverwaltung, »cabildos insulares« genannt. Bei der Aufteilung der Inseln wurde Santa Cruz de Tenerife Hauptstadt der westlichen Provinz, zu der neben Teneriffa selbst auch La Palma, La Gomera und El Hierro gehören.

Im Juli 1936 putschte General Francisco Franco, damaliger Befehlshaber der spanischen Truppen auf den Kanarischen Inseln, gegen die spanische Volksfront-Regierung, die aus Republikanern, Sozialisten, Anarchisten und Kommunisten bestand. Dieser Militärputsch leitete den Spanischen Bürgerkrieg (1936 – 1939) ein, an den heute das Monumento de los Caídos auf der Plaza de España in Santa Cruz erinnert.

Die ersten Touristen kamen Ende der 50er Jahre noch unter der Herrschaft Francos auf die Insel. Das erste deutsche Charterflugzeug landete 1959 auf Teneriffa. Der Tourismus entwickelte sich ab den 70er Jahren extrem rasant und ist heute wichtigster Wirtschaftszweig Teneriffas.

In den 70er Jahren wurde die Autonomie Teneriffas vom spanischen Mutterland wichtiges Thema in der Politik. Die meisten Bewohner der Kanaren zeigten sich dem Festland gegenüber misstrauisch, da sie sich immer noch als Kolonie behandelt fühlten.

Schließlich erhielten die Kanarischen Inseln 1982 – wie schon zuvor die übrigen 16 Autonomen Regionen Spaniens – den Status einer Autonomen Region und die politische Situation entspannte sich.
Seither teilen sich Santa Cruz de Tenerife und Las Palmas de Gran Canaria – Hauptstadt der östlichen Provinz – den Verwaltungssitz der Autonomen Region. Auch der Sitz des Präsidenten wechselt alle vier Jahre zwischen den beiden Ortschaften. Der ständige Sitz des Parlaments befindet sich allerdings in Santa Cruz.

Heute hat Teneriffa fast 900.000 Einwohner. Diese Zahl umfasst auch einen Großteil von Ausländern, die vor allem aus Großbritannien, Italien und Deutschland kommen.

La Laguna wurde 1999, der Teide-Nationalpark 2007 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- bzw. Weltnaturerbes aufgenommen.