Orotava-Tal
Im Norden Teneriffas liegt das Orotava-Tal. Zu diesem gehören neben La Orotava selbst auch die Gemeinden Los Realejos und Puerto de la Cruz. Das 110 Quadratkilometer große Tal erstreckt sich von der Küste bis fast hinauf zu den Cañadas. Im Westen und Osten wird das Tal durch die beiden Steilwände Ladera de Tigaiga und Ladera de Santa Ursula begrenzt. Es wird angenommen, dass das Tal infolge eines Bergrutsches entstand, durch den das gesamte Gebiet hinabsank.
Aufgrund seiner Fruchtbarkeit wurde das Orotava-Tal schon früh zu einem landwirtschaftlichen Zentrum der Insel. Zucker und Wein wurden im Tal angebaut und über den Hafen Puerto de la Orotava – heute Puerto de la Cruz – exportiert. An die Stelle des Zuckers rückten schon vor mehr als 100 Jahren die Bananen. Rot- und Weißwein gehören aber nach wie vor zu den beliebtesten Erzeugnissen dieses grünen Landstrichs.
Seine Fruchtbarkeit verdankt das Orotava-Tal dabei zwei Faktoren: zum einen den unterirdischen Stollen, durch die sich das Bergwasser im Tal ansammelt, und zum andern den Passatwolken, die durch die Berge im Inselzentrum am Weiterziehen in südliche Richtung gehindert werden und somit über dem Tal verharren.
Daraus erklärt sich auch der häufig wolkenverhangene Himmel. Zu Regen kommt es dennoch selten. Ein Großteil der Feuchtigkeit wird von den zahlreichen, hier befindlichen Kiefern aufgenommen und an das Grundwasser abgegeben.
Die grüne Landschaft bietet Wanderfreunden eine reiche Auswahl an Wanderwegen – und dies in sämtlichen Schwierigkeitsstufen.
Ein beliebtes Ziel besteht beispielsweise in Los Órganos, einer Basaltgesteinsformation, die den Pfeifen einer Orgel ähnelt.
Auch bei Mountainbiketouren, auf Planwagenfahrten oder beim Paragliding lässt sich das Orotava-Tal erkunden.
Schon vor über 200 Jahren zeigte sich Alexander von Humboldt von der Landschaft begeistert. Auf dem nach ihm benannten Aussichtspunkt bei Santa Ursula findet man noch heute eine Gedenktafel mit den Worten, die er dem Tal widmete.
Einen Besuch wert ist schließlich auch die Stadt La Orotava selbst. Zahlreiche profane und sakrale Bauten, Plätze und Parks machen die Stadt zur vielleicht sehenswertesten der ganzen Insel.