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Landwirtschaft

Auch wenn der Tourismus mit mehreren Millionen Gästen jährlich heute eine der wichtigsten Einnahmequellen für Teneriffa ist, spielt die Landwirtschaft nach wie vor eine wichtige wirtschaftliche Rolle.

Zur Zeit der spanischen Eroberung war der Wein landwirtschafltiches Haupterzeugnis. Das ausgeglichene Klima und die fruchtbaren Lavaböden förderten seinen besonderen Geschmack. Man exportierte ihn in erster Linie nach Europa. Im 18. Jahrhundert geriet der Weinanbau allerdings in eine Krise, da sich die Beziehungen zwischen Spanien und England verschlechterten und die Weinreben zudem von Läusen befallen wurden.

Heute wird in fünf Bezirken Teneriffas Weinanbau betrieben. Die Gesamtfläche umfasst mehr als 8.000 Hektar. Die Weinberge befinden sich in den Gemeinden Tegueste, Tacoronte, El Sauzal, La Victoria, La Matanza, Santa Úrsula sowie in den Ortschaften Guamasa, Tejina und Valle Guerra. Von mehreren Weingütern wird auch Essig hergestellt. Der Weißweinessig ist eine wichtige Zutat für die Mojo-Saucen.

Zuckerrohr zählte seit dem 16. Jahrhundert zu den wichtigen Handelsprodukten. Plantagen wurden vor allem in Adeje angelegt, wo die Felder von afrikanischen Sklaven bestellt wurden. Allerdings blieben die heimischen Plantagen auf lange Sicht international nicht konkurrenzfähig. Zusätzlich hatte die Landschaft enorm unter der Rodung der Kiefernwälder zu leiden.

Die Cochenille-Laus wurde von den Bauern wegen ihres roten Farbstoffs gezüchtet. Dieser wurde schnell zur Haupteinnahmequelle der Insel.

Die Produktion erlitt allerdings Ende des 19. Jahrhunderts ein jähes Ende, als man Methoden entdeckte, die Farbe synthetisch herzustellen.

Auch der Bananenanbau war früher ein wichtiges Standbein der Landwirtschaft. Heute müssen die Bananenbauern jedoch von der spanischen Regierung unterstützt werden. Ein großes Problem stellt insbesondere der ungeheure Wasserverbrauch der Plantagen dar.

Die Tomatenfelder sind an den mit Plastikplanen überdachten Feldern erkennbar. Sie liegen im südlichen Küstenbereich Teneriffas. Weitere landwirtschaftliche Erzeugnisse sind Kartoffeln oder Südfrüchte wie Orangen, Zitronen, Kiwis, Papayas und Ananas. Typisch für die Insel sind die Terrassenfelder, die an den steilen Gebirgshängen angebaut werden.

Der Trockenfeldbau wird besonders im Süden stark betrieben. Die Felder werden hauptsächlich mit Bimsstein bedeckt. Dieses Vulkangestein speichert viel Wasser und verstärkt die Kondensation bodennaher Luftschichten. Der Boden kann somit bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern feucht gehalten werden.

Der Viehbestand auf Teneriffa nimmt zwar von Jahr zu Jahr stetig zu, die Viehzucht ist aber für die Insel nur von geringer wirtschaftlicher Bedeutung.

40 Prozent der Insel werden durch Naturparks geschützt, 20 Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.
Insgesamt sind 20.000 Menschen in der Landwirtschaft beschäftigt.