Die Inselhauptstadt Santa Cruz de Tenerife
Das im Nordosten Teneriffas gelegene Santa Cruz de Tenerife ist sowohl Inselhauptstadt als auch Sitz der gleichnamigen Provinz, zu der neben Teneriffa noch die westkanarischen Inseln La Palma, La Gomera und El Hierro gehören.
In der 1494 gegründeten Stadt leben heute mehr als 205.000 Menschen. Mit ihrem bedeutenden Hafen ist sie nicht nur politisches, sondern auch wirtschaftliches Zentrum der Insel.
Auch wenn das dichte Verkehrsaufkommen ebenso abschrecken mag wie die vielen Wirtschaftsgebäude oder der Industriehafen, ist Santa Cruz doch zweifellos einen Besuch wert. Zahlreiche Plätze, Denkmäler und Gebäude im Kolonialstil verleihen der Stadt ihren Reiz.
Besonders hervorzuheben ist beispielsweise die am Meer gelegene Plaza de España. Hier findet sich nicht nur der prachtvolle Sitz des Cabildo Insular, der Inselregierung, sondern auch das Denkmal für die Toten des Spanischen Bürgerkrieges.
Folgt man der hier beginnenden Strandpromenade, so gelangt man zum architektonischen Highlight von Santa Cruz de Tenerife: dem Auditorium. Die gewagte Architektur des Hauses erinnert dabei verblüffend an das Opernhaus von Sydney.
Santa Cruz ist in kultureller Hinsicht allgemein sehr reizvoll und hat eine Vielzahl an Museen zu bieten, unter anderem das Museo de la Naturaleza y el Hombre, das sich der Natur- und Kulturgeschichte Teneriffas widmet, das Museo Militar de Almeyda in der Calle San Isidro, in dem jene Kanone zu bestaunen ist, die dem englischen Admiral Horatio Nelson vor mehr als 200 Jahren den Arm kostete, oder auch das Asturias Museo de Bellas Artes im Franziskanerkloster an der Plaza del Príncipe Asturias, in dem zahlreiche Werke kanarischer Künstler gezeigt werden.
Sehenswert sind auch die Kirchen, allen voran die Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción. Die ursprünglich aus dem Jahre 1502 stammende Kirche musste nach einem Brand im 17. Jahrhundert wiederaufgebaut werden. Die weiße Kirche, die durch Vulkangestein gestützt wird, beeindruckt in ihrem Inneren mit barocker Pracht. Unter anderem wird hier das »Kreuz der Eroberung« beherbergt, das Alonso Fernández de Lugo bei seiner Landung auf Teneriffa im Jahre 1494 mit sich führte.
Ferner wurde im 17. Jahrhundert die Iglesia de San Francisco errichtet. Bei ihrem Bau wurde ebenfalls Vulkangestein verwendet. Die künstlerisch reich gestalteten Holzdecken sind besonders eindrucksvoll. Aufgrund ihrer hervorragenden Akustik finden in der Kirche häufig Konzerte statt.
Im Parque García Sanabria kann man nach dem reichen Kulturprogramm auch ein wenig Natur genießen. Die vielfältige Bepflanzung spendet im Sommer erfrischenden Schatten und die Wege, die zwischen mehreren Brunnen, Arkaden und Statuen entlang führen, laden zu ausgiebigen Spaziergängen ein.
Natur gibt es auch an der bereits erwähnten Plaza del Príncipe Asturias. Alte Bäume und subtropische Pflanzen verschaffen dem Platz eine ganz besondere Atmosphäre.
An der palmengesäumten Plaza del 25 Julio befindet sich ein Brunnen mit wasserspeienden Fröschen, während die Plaza de la Candelaria von der aus Carrara-Marmor gefertigten Statue der Schutzheiligen Teneriffas, der Virgen de la Candelaria, beherrscht wird.
Interessant ist die Straße »La Rambla«, eine mit Palmen, Parkbänken und Kunstwerken von berühmten Künstlern wie Joan Miró geschmückte und mit mehreren Kiosken ausgestattete Promenade, die zu beiden Seiten von Autospuren gesäumt wird.
Auch zum Bummeln und Flanieren bietet Santa Cruz reichlich Gelegenheit. Auf der Shoppingmeile Calle Castillo reihen sich Boutiquen und allerlei andere Geschäfte aneinander. Mit zahlreichen Bars, Kneipen und Restaurants ist auch für ein abwechslungsreiches Nachtleben gesorgt.