Montaña Guajara
2.715 Meter ragt die Montaña Guajara in die Höhe und ist damit nach dem Pico del Teide, dem Pico Viejo und der Montaña Blanca der vierthöchste Berg Teneriffas und zudem der höchste Punkt der gesamten Caldera. Dies macht ihn zu einem idealen Aussichtspunkt über den gesamten Teide-Nationalpark und das im Süden gelegene Vilaflor.
Es wird angenommen, dass der Berg vor etwa einer halben Million Jahren enstanden ist. Zeitgleich sollen sich auch die drei anderen Berge erhoben haben.
Der Ausgangspunkt für die Besteigung des Berges liegt zwischen Kilometer 46 und 47 auf der TF-21. Ungefähr 750 Meter südlich des Kilometers 46 zweigt eine kleine Straße ab. Nach etwa 800 Metern endet sie – jedenfalls für den motorisierten Verkehr.
Einige Parkplätze stehen zwar zur Verfügung, wer aber auf Nummer sicher gehen will, sollte beim Parador Nacional parken und den knappen Kilometer die Straße nach Süden entlang laufen, bis er auf die Abzweigung stößt.
Der Weg hinauf bietet auch schöne Ausblicke auf das blau-grüne Gesteinsfeld Los Azulejos. Vom Gipfel des Berges wiederum eröffnet sich ein weiter Ausblick, der im Süden bei gutem Wetter über die Kiefernwälder hinweg bis nach Gran Canaria reicht, im Norden den Pico del Teide und den Pico Viejo erfasst und im Westen schließlich den Ausläufern der Caldera folgt.
Doch so herrlich der Ausblick von hier auch sein mag, den Berg umweht doch immer auch ein Hauch von Tragik, die in der Geschichte darüber gründet, wie er überhaupt zu seinem Namen gekommen sein soll. Eine Legende der Ureinwohner besagt, dass zur Zeit der Eroberung Teneriffas durch die Spanier eine Guanchen-Prinzessin namens Guajara lebte. Sie war die Frau Tinguaros, des Bruders des Fürsten von Taoro. Doch die Ehe stand unter keinem guten Stern und blieb kinderlos.
Als sich Tinguaro die Möglichkeit bot, durch die Hochzeit mit einer anderen Prinzessin Fürst von Anaga zu werden, verließ er Guajara, die darauf verzweifelt durch die Wälder Teneriffas irrte. Die Nachricht, ihr nach wie vor geliebter Ehemann sei im Kampf gegen die Spanier gefallen, erhöhte noch ihre Trauer. Schließlich wurde sie in einem schrecklichen Zustand aufgegriffen und zu ihrem Schwager gebracht. Dieser sorgte fortan für Guajara. Doch schon bald verschwand sie wieder in den Wäldern und Bergen. Voller Verzweiflung über ihr Schicksal stürzte sie sich schließlich von einem Berg, der fortan ihren Namen trug. Noch heute soll man hier in Neumondnächten ihren Klageruf hören können.